Umgang mit Prüfungsangst
Ihr hattet immer schon mit Nervosität vor Klausuren oder Prüfungen zu kämpfen? Oder Ihr fühlt Euch durch die aktuelle Zeit nicht gut vorbereitet und seid nervös, wenn Ihr an die Abiturprüfungen denkt?
Vor Prüfungen, gerade so wichtigen wie den Abiturprüfungen, nervös zu sein, ist erstmal ganz normal. Tatsächlich zeigt die psychologische Forschung, dass ein gewisses Maß an Anspannung und Nervosität sogar leistungssteigernd wirken kann!
Wenn die Anspannung aber zu groß wird oder Ihr merkt, dass Eure Gesundheit beeinträchtigt wird (z.B. Schlafstörungen, Panikanfälle, dauerhafte Niedergeschlagenheit oder ständige Angstgefühle), kann es unter Umständen hilfreich sein, sich Hilfe und Unterstützung zu organisieren.
Ein erster Ansprechpartner könnte hier das Beratungsteam und die Oberstufenleitung der Ostschule sein. Diese stehen euch mit Rat und Tat zur Verfügung.
Alternativ könnt Ihr auch den Kontakt zu der für Euch zuständigen schulpsychologischen Beratungsstelle suchen am Staatlichen Schulamt Gießen-Vogelsberg suchen. Für die Ostschule zuständig ist Frau Dr. Kornmann (nach unten scrollen)
Tipps zum Umgang mit Nervosität
Hier schon einmal ein paar erste Tipps, wie Ihr Eure Nervosität besser in den Griff bekommen könnt:
- Verschafft Euch Planungssicherheit: Macht euch pro Prüfungsfach eine Übersicht mit allen Themen, Unterthemen und Fähigkeiten, die in der jeweiligen Prüfung theoretisch abgefragt werden könnten. Notiert Euch nun in Stichworten die ganz konkreten Anforderungen auf, die ihr dazu in der Prüfung erwartet. Wenn Euch diese Anforderungen nicht klar sind, fragt bei Mitschülern oder auch Euren Lehrern nach!
Erfragt bei Euren Lehrern auch, wie der konkrete Prüfungstag ablaufen wird: Wie viele Stunden werdet Ihr Zeit bekommen, wer wird noch im Raum sein, wen werdet Ihr bei Fragen ansprechen können, mit wie vielen Schüler*innen werdet Ihr im Raum sitzen?
Je mehr Ihr darüber wisst, was Euch erwartet, desto besser könnt Ihr Euch vorbereiten. Außerdem wird eine wichtige Quelle von Angst & Nervosität damit ausgeschaltet: Die Angst vor dem Ungewissen oder – in lernpsychologischen Begriffen ausgedrückt – die sogenannte „Repertoireunsicherheit“.
- Trennt Euren Lerntag von Eurer Freizeit: Erlaub Euch selbst nach einem Lerntag ganz bewusst, abzuschalten und Eure Gedanken auch wieder auf andere Dinge des Lebens zu richten. Und zwar ganz egal, ob Euer Lernen an diesem Tag erfolgreich war oder nicht. Sagt Euch, dass jeder Tag aufs Neue zählt!
Wenn Ihr dann Euren Schreibtisch verlasst, verlasst ihn auch innerlich. Wann immer Ihr merkt, dass Euch in Eurer Freizeit Sorgen oder Ängste zu den Prüfungsthemen begegnen, erlaubt Euch, diese bis auf den morgigen Tag zu vertrösten und das, was Ihr gerade tut (z.B. Kochen, mit Freunden sprechen, Sport) ganz und gar zu genießen.
- Abendrituale: Sorgen und Ängste haben die Angewohnheit, sich manchmal mit geballter Kraft genau dann in unser Bewusstsein zu kämpfen, wenn wir eigentlich am entspanntesten sind, z.B. wenn wir abends im Bett liegen und einschlafen wollen. Hilfreich ist es dann, regelmäßig abends ein kleines Atem- oder Entspannungsritual durchzuführen (Beipsiel s. hier Verlinkung zu Entspannungsritual).
Wenn dann im Anschluss noch immer schwierige oder angstvolle Gedanken in den Kopf kommen, gibt es einen kleinen mentalen Trick:
Schaut Euch den jeweiligen Gedanken an: Vielleicht erscheint Euch der Gedanke als Bild, wie eine Szene in einem Film, wie ein Schriftzug oder er hat eine ganz andere Form. Egal, welche Form der Gedanke für Euch hat, versucht nicht, ihn einfach sofort wegzudrängen, sondern…
…stellt Euch im zweiten Schritt einen Tresor vor. Egal, was für einen Tresor, groß oder klein, aus Metall oder Holz, einen Schrank oder nur eine kleine Box. Hauptsache, der Tresor hat eine verschließbare, sichere Tür.
Im dritten Schritt legt nun Euren schwierigen Gedanken in diesen Tresor. Lasst das Bild, den Schriftzug, etc. ganz bewusst in den Tresor fliegen oder legt es selbst hinein. Dann verschließt fest die Tür.
Der schwierige Gedanke ist nun in Sicherheit, genauso wie Ihr selbst. Bei Bedarf werdet Ihr ihn wieder aus dem Tresor hervorholen können. Er darf dort aber auch so lange bleiben, bis er sich vielleicht eines Tages von alleine auflöst.
Quelle: https://schulpsychologie.nrw.de/schule-und-corona/abitur/abitur.html#P-Angst (abgerufen am 27. März 2022, 16: 25 Uhr)