Podiumsdiskussion zur Landtagswahl – Direktkandidatinnen und Direktkandidaten stellen sich Fragen der Ostschüler:innen

Am Montag konnten sich die Ostschüler:innen – in der Aula oder per Livestream – ein Bild von den Gießener Direktkandidatinnen und -kandidaten zur hessischen Landtagswahl und den von ihren Parteien vertretenen Positionen machen.

Der Einladung von Frau Stabel-Schläfer und der SV waren neben Nina Heidt-Sommer (SPD) und Frederik Bouffier (CDU) auch Fabian Mirold-Stroh (Grüne), Desiree Becker (Die Linke), Dominik Erb (FDP), Dr. Diego Semmler (Freie Wähler), Darwin Walter (Die Partei) sowie Sandra Weegels (AfD) gefolgt. Die inhaltliche Vorbereitung der Veranstaltung hatte der Leistungskurs Politik und Wirtschaft (13 F) von Herrn Brettschneider übernommen. Karlotta Morys und Jan Lebert führten gekonnt durch die Veranstaltung und gaben immer wieder gute Impulse für die Diskussion oder stellten klärende Rückfragen.

Die Podiumsdiskussion begann mit einem Positionsspiel, bei dem die Direktkandidatinnen und -kandidaten mithilfe einer Karte ihre Zustimmung oder Ablehnung zu einer Aussage ausdrücken sollten. Wie auch während der gesamten Veranstaltung wurde an dieser Stelle ebenso für die Zuschauer:innen deutlich, dass die Parteien teilweise sehr unterschiedliche Positionen vertreten.

In der Bildungspolitik stellten alle Kandidatinnen und Kandidaten heraus, dass Handlungsbedarf bestehe, nur Frederik Bouffier (CDU) wies auf Erfolge seine Partei in der Bildungspolitik hin. Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde erkennbar, dass Grüne, Die Linke und SPD sich für längeres gemeinsames Lernen aussprechen, während die konservativen Parteien eher das dreigliedrige Schulsystem bestehend aus Hauptschule, Realschule und Gymnasium befürworten.

Bezüglich des 365-Euro-Tickets – ein wichtiges Thema für viele Jugendliche – waren sich die Parteien einig, dass es allen Schüler:innen zugänglich gemacht werden sollte, auch wenn sie in Schulnähe leben. Aber während CDU, FDP, Freie Wähler und die AfD ein kostenloses Ticket für alle Schüler:innen und Auszubildende aus haushaltspolitischen Gründen ablehnten, sprachen sich die Kandidatinnen und -kandidaten der linken Parteien für ein kostenloses Ticket aus.

Bei dem Thema Migration wurde die zunächst noch sehr sachliche geführte Diskussion teilweise etwas polemisch als es um die Verantwortung Deutschlands für die Situation in von Flucht und Migration betroffenen Ländern ging.

Vor dem Hintergrund der Position der AfD zur Zuwanderung konstatierten die Kandidatinnen und Kandidaten, dass die AfD rechtsradikale Inhalte vertrete und rechtsextreme Mitglieder habe, sodass sie sich klar von den anderen Parteien unterscheide. Frau Weegels hingegen war bemüht, den Eindruck zu hinterlassen, die AfD sei eine bürgerliche Partei.

Darwin Walter von Die Partei sorgte während der Veranstaltung immer wieder für komödiantische Einlagen, führte aber auch an der einen oder anderen Stelle die Absurdität politischer Forderungen und Entscheidungen vor Augen.

Die Podiumsdiskussion konnte den Schüler:innen hoffentlich bei der Wahlentscheidung etwas helfen. Nach der Veranstaltung regten sowohl die Politikerinnen und Politiker als auch die Schüler:innen an, dass eine Podiumsdiskussion regelmäßig und nicht nur vor Wahlen durchgeführt werden sollten.

Ein ganz besonderer Dank gilt den Mitglieder:innen von Mediahouse, die sich unterstützt von Junis Pooth um die Technik in der Aula und den Livestream kümmerten.

Jan Brettschneider