Wie lässt sich die aktuelle Situation mit Ostern zusammenbringen? Auferstehung,
Aufbruch, Frühling, erwachendes Leben … stattdessen eher Grabesstimmung.
Social distancing anstatt gemeinsamem Feiern, Sorgen statt Freude, Existenzangst
statt Lebensmut. In der Zeit nach Aschermittwoch mag das vielleicht angegangen
sein: „sieben Wochen ohne“, Kontaktfasten – Passionszeit eben, Wartezeit.
Aber nun: Ostern, und es geht alles so weiter. Das Leben geht weiter, einfach so.
Das Warten geht weiter, das Warten darauf, dass es wieder weitergeht wie
vorher, wie immer – nur anders. Warten auf ein Wunder? Warten auf das
Unerwartete?
Das Spannende im Moment ist ja, dass wir nicht wissen, was geschehen wird, auch
die Fachleute rätseln. Das hätte durchaus etwas von Ostern: Es geschieht etwas
ganz Unerwartetes, sich überraschen lassen – Osterüberraschung. Mal sehen, was
geschieht, was wir Überraschendes entdecken, an der Welt, an unseren
Mitmenschen, an uns selbst. Die kleinen Wunder des Alltags, die überraschen und
erfreuen, Zeichen der Hoffnung und Echo der Auferstehung Jesu; frohe Ostern!
Volkmar Ortmann, Schulseelsorger